Bloß eine subjektive Stellungnahme:
Nach dem 14 Stunden Verhandlungsmarathon mit der Lehrergewerkschaft muss sich Bildungsministerin Claudia Schmied scheinbar gefühlt haben wie das österreichische Fußball Nationalteam nach dem tragisch legendären 0:9 Schützenfest gegen Spanien vor 10 Jahren. Außer Spesen nix gewesen - ein bisschen Hohn ist ihr jedoch sicher.
Das äußerst unbefriedigende Ergebnis gibt mir zu denken. Ein paar Zulagen wurden gestrichen, Mehrarbeit der armen Lehrer bleibt aus, dafür werden Freitage der Schüler gestrichen. Ein wohl eher einseitiger Kompromiss, den wieder Steuerzahler durch kunstvolle B.I.G. Finanz-Jongleure ausbaden. Bitter auch, dass es dazu die Schüler trifft. Noch tags zuvor gingen sie für die Lehrer auf die Straße und bewiesen Rückgrat, schon wurde Ihnen in eben dieses das sogenannte "Hackl" auf dreist charmante Art gehauen. Ob das die feine Englische ist?
Doch genug der trivialen Beschwerden; Das inhaltliche Fazit des Tete a Tetes:
- Altersteilzeit-Modell
- Zeitkonto zum Ansparen von Überstunden für die Pension
- Austausch befristete Verträge bei Vertragslehrern in unbefristet
- Anhebung der Supplierung für Landeslehrer von 10 auf 20 Stunden
- Anhebung der Supplierung für Bundeslehrer um 10 Stunden
- Reduzierung des Mehrdienstleistungs Zuschlags bei Bundeslehrern
- Reduzierung des Mehrdienstleistungs Zuschlags bei Landeslehrern
- Reduzierung des Abendschul-Zuschlags
- Entfall der Bildungszulage
- Entfall der Mehrdienstleistungen (Feiertage, Landespatron und Allerseelen sowie 2 Tage Fortbildung)
- Reduktion der Prüfungsvorbereitungs-Zuschläge
- Reduktion der Prüfungstaxe
- Wegfall der administrativen Belohnung Landeslehrer
- Wegfall der administrativen Belohnung Bundeslehrer
- Stundung der BIG-Mieten
(Quelle: diepresse.com)
Die lange Liste der Zulagenreduktionen sollte eigentlich das Einlenken der Lehrerschaft unsterstreichen. Stattdessen wird mir erst jetzt klar wie sehr uns der pädagogische Raffzahn über Jahre hinweg auf der Tasche lag und ungeniert den Zuwendungsrahm abschöpfte. Prüfungstaxe? Vorbereitungszuschlag? Bildungszulage? Gleicht das nicht dem verwerflichen Aufpreismodell von Ryanair? Hätte ich dann nicht auch zu gleichen Bedingungen eine morgentliche Aufstehprämie beantragen können? Natürlich nicht - bin ich doch einer von vielen Idioten der Privatwirtschaft.
Gewerkschafter Walter Riegler meinte, es ginge ihm nie ums Verhindern von Reformen. Meiner Meinung das frömmlerische Sahnehäubchen des Verhandlungsabends!
Summa summarum; Die Qualität des Bildungssystems dürfte weiterhin so grau wie Rieglers Haupthaar bleiben - aber was weiß denn ich schon?
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